Zubehör
Kindersitz fürs Fahrrad
Mit einem Kinderfahrradsitz kann dein Kind einfach auf dem Fahrrad mitfahren. Fahrradsitze sind bereits für kleinere Kinder ab 9 Monaten geeignet, die selbstständig sitzen können.
Abhängig von der Körpergröße, dem Gewicht und dem Alter gibt es verschiedene Kinderfahrradsitzmodelle für hinten oder vorne.
Einen Fahrradsitz vorne am Fahrrad montieren
Es gibt Kinderfahrradsitze, die ohne viel Aufwand vorne am Fahrrad montiert werden können. Die Herstellerfirmen bieten dafür verschiedene Befestigungssysteme, die sich im Handumdrehen am Fahrrad befestigen lassen.
Kinder, die bereits aufrecht sitzen können (meisten ab einem Alter von 9 Monaten) und maximal 15 Kilo wiegen, können in einem Fahrradsitz vorne transportiert werden. Da das Fahrrad durch einen Kinderfahrradsitz vorne viel Stabilität verliert, erfordert das Fahren etwas Übung. Das Gewicht und die Bewegungen des Kindes haben entsprechend Einfluss auf das Fahrverhalten. Wir empfehlen dir daher, das Fahren auf einer sicheren und nicht so stark befahrenen Strecke zu üben.
Wenn Kinder vorne sitzen, haben sie eine gute Aussicht und bekommen viel mehr von der Umwelt und vom Straßenverkehr mit. Du brauchst dich nicht umzudrehen oder zurückzulehnen, um dich mit deinem Kind zu verständigen. Dadurch bist du weniger schnell abgelenkt als bei einem Kinderfahrradsitz, der hinten angebracht ist.
Du kannst während der Fahrt jederzeit Kontakt mit deinem Kind aufnehmen und viel besser kommunizieren, was gerade in sehr jungem Alter wichtig ist. Die Kinder sind noch klein und können sich fürchten oder auf unvorhersehbare Situationen im Straßenverkehr entsprechend reagieren. Um die Kinder vor Wind und Wetter zu schützen sind die meisten Kinderfahrradsitze für vorne mit einer Windschutzscheibe ausgestattet. Ein guter Kinderfahrradsitz sollte zusätzlich mit einem Sitzkissen, Befestigungsgurten, sowie Fußstützen ausgestattet sein.
Einen Kinderfahrradsitz hinten am Fahrrad montieren
Kinder mit einem Gewicht ab 15 Kilo sollten auf einem Kinderfahrradsitz hinten transportiert werden. Andernfalls hat das hohe Gewicht zu viel Einfluss auf die Stabilität und das Lenkverhalten, wodurch die Sicherheit beim Radfahren gefährdet wird. Sitze für hinten sind viel großer und können ein höheres Gewicht tragen, wodurch sie länger genutzt werden können als Fahrradsitze für vorne.
Kinderfahrradsitze für hinten werden am Gepäckträger, mit einem Gepäckträgeradapter oder an dem Sitzrohr des Rahmens bzw. der Sattelstange befestigt. Die Herstellerfirmen haben dafür entsprechende Halterungen entwickelt, die sich im Handumdrehen montieren lassen. Der Kinderfahrradsitz liegt meist nicht ganz auf dem Gepäckträger auf, wodurch der Sitz entsprechend gefedert wird.
Vorteile eines Kinderfahrradsitzes für hinten sind, dass die Rückenstütze dieser Modelle viel höher ist und das Elternteil während der Fahrt eine bessere Sicht hat, da kein Fahrradsitz vorne angebracht ist. Außerdem wird das Kind vor Fahrtwind und Niederschlag geschützt wird, da du auf dem Rad vor ihm sitzt.
Achte unbedingt darauf, dass der Sitz Fußstützen hat, damit die Füße des Kindes nicht in die Speichen gelangen. Wichtig ist, dass Kind auf dem Fahrradsitz hinten stillsitzt, denn bei zu viel Bewegung kann eine Pendelbewegung im Rad ausgelöst werden, was im schlimmsten Fall zu einem Sturz führen kann. Das Fahren sollte auch mit einem Kinderfahrradsatz für hinten geübt werden, um die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten.
Das Lastenfahrrad
Alternativ zu Fahrradsitzen für vorne oder hinten wird auch das Lastenfahrrad immer beliebter. Auf diese Weise lassen sich nicht nur Einkäufe transportieren, sondern auch die Kinder finden einen sicheren Platz.
Du kannst mehrere Kinder gleichzeitig transportieren, die sicher im vorderen Bereich sitzen können. Dazu stehen je nach Fahrradmodell verschiedene Transportboxen zur Auswahl. Lastenfahrräder sind inzwischen auch mit einem elektrischen Antrieb erhältlich, um das Treten zu erleichtern und längere Strecken zu ermöglichen.
Worauf du bei der Wahl eines guten und sicheren Fahrradsitzes achten solltest
Ein guter und sicherer Fahrradsitz sollte sich nicht nur einfach und im Handumdrehen auf dem Fahrrad befestigen lassen, sondern auch alle Sicherheitsaspekte erfüllen. Er sollte auf jeden Fall alltagstauglich und komfortabel sein und die Stabilität beim Fahren nicht zu sehr beeinflussen.
Ein Fahrradsitz für vorne sollte auf jeden Fall mit einer Windschutzscheibe ausgestattet sein, um das Kind vor herumfliegenden Steinen, Schmutz aber auch vor Wind und Wetter zu schützen.
Unabhängig davon, ob es sich um einen Sitz für vorne oder hinten handelt, sollte der Sicherheitsgurt (am häufigsten sind Drei-Punkt-Gurte oder Fünf-Punkt-Gurte) gut verstellbar sein und sich vom Kind nicht eigenständig öffnen lassen.
Die Fußstütze ist besonders wichtig, da sie neben höherem Komfort für dein Kind auch dafür sorgen, dass die Füße nicht in der Speichen des Rades landen. Es ist wichtig, dass das Kind einen geeigneten Kinderhelm trägt, wenn du es im Kinderfahrradsitz mitnimmst.
Was der Gesetzgeber vorschreibt
Der Gesetzgeber hat gesetzliche Mindestanforderungen an Kinderfahrradsitze gestellt und schreibt vor, dass Kinder maximal bis zum vollendeten siebten Lebensjahr auf Kindersitzen transportiert werden dürfen.
Zeitgleich musst du mindestens 16 Jahre alt sein, um ein Kind auf dem Fahrrad befördern zu dürfen. Die Füße des Kindes müssen entsprechend gesichert sein, damit diese nicht in die Speichen gelangen können.
Ein Kinderfahrradsitz für Kinder von 9 bis 22 Kilo muss die Norm DIN EN 14344 einhalten. Unter diese Norm fallen zwei Arten von Rücksitzen und eine Klasse von Vordersitzen:
- A15, Kinderfahrradsitz hinten, für Kinder von 9 bis 15 kg Körpergewicht
- A22, Kinderfahrradsitz hinten, für Kinder von 9 bis 22 kg Körpergewicht
- C15, Fahrradsitz vorne, für Kinder von 9 bis 15 kg Körpergewicht
Auf dem Gepäckträger darfst du keine Kinder mitnehmen. Die Straßenverkehrsordnung (StVo) schreibt ausdrücklich vor, dass die Beförderung nur in entsprechenden Fahrradsitzen erlaubt ist.