Teile
Die passenden Laufräder für dein Fahrrad kaufen
Vorder- und Hinterrad des Fahrrads werden zusammen als Laufrad bzw. Laufräder bezeichnet.
Früher handelte es sich bei einem Laufrad meist um das reine Rad, inkl. Bereifung mit Fahrradmantel, Fahrradschlauch und Felgenband. Fahrradfelgen, Naben und Speichen wurden häufig separat gekauft. Heutzutage gibt es meist bereits fertigmontierte Laufräder, einen sogenannten Laufradsatz, bei dem bereits alle Teile enthalten und aufeinander abgestimmt sind.
Wie ein Laufrad aufgebaut ist
Das Laufrad wird umgangssprachlich auch Reifen oder Felge genannt. Diese beiden Begriffe bezeichnen jedoch nur Bestandteile des Laufrads. Daher kann es schon mal zu Missverständnissen kommen, wenn du nach Informationen suchst oder dich mit einer Rückfrage an den Fachhandel wendest.
Aus diesen Bestandteilen bestehen Laufräder:
- Bereifung mit Fahrradmantel, Schlauch und Felgenband, bei Schlauchreifen mit Reifen und Felgenkleber (meistens Reifenkitt, früher Teerband)
- Felge
- Speichen und Nippel
- Nabe, am Hinterrad mit Freilaufkörper
- Achse, oft als Schnellspanner oder Steckachse
- einem oder mehreren Kettenritzeln (nur am Hinterrad)
- evtl. Unterlegscheiben für die Speichenköpfe
- evtl. einer Bremsscheibe
Wenn du ein Laufrad kaufst, an dem bereits alles vormontiert ist, dann handelt es sich um einen Laufradsatz. Die meisten Herstellerfirmen verwenden Systemlaufräder, in denen Komponenten wie Nabe, Speichen und Felge gut aufeinander abgestimmt sind, damit ein optimaler Kraftfluss entsteht.
Auf das richtige Material kommt es an
Die Materialwahl ist sehr wichtig, wenn du dein Vorderrad oder Hinterrad austauschen möchtest. Das Material hat einen großen Einfluss auf den Preis, denn je hochwertiger Laufrad ist, je höher ist auch der Preis.
Laufräder sind erhältlich aus Carbon und Aluminium oder einer Mischung aus beiden Materialien. Letztendlich ist bei der Wahl des Laufrads auch das Bremssystem (Scheibenbremsen oder Felgenbremsen) zu berücksichtigen.
Gewichtsbeschränkungen bei Laufrädern
Zusätzlich gibt jede Herstellerfirma Gewichtsbeschränkungen für hergestellte Laufräder an. Diese Gewichte beziehen sich auf das Systemgewicht, was bedeutet, es bezieht sich auf das Gewicht des Fahrrads plus dein Körpergewicht.
Meistens liegt die maximale Belastung bei 110 kg und im Rennradsport sogar bei nur 85 kg. Wenn das Gewicht zu hoch ist, dann entstehen dadurch keine Gefährdungen. Aber bei einer zu hohen Belastung der Laufräder kann dir das Fahren unangenehm und schwerfällig erscheinen. Beim Kauf solltest du die Gewichtsbeschränkungen also auf jeden Fall berücksichtigen.
Die Laufräder an deinem Fahrrad wechseln
Wenn ein Laufrad am Fahrrad gewechselt werden muss, weil es defekt ist, dann entstehen meist viele Fragen. Wenn du dich selbst nicht gut genug auskennst, solltest du im Fachhandel nachfragen, ob eine Reparatur möglich ist.
Eventuell kann ein Einzelteil des Laufrads ausgetauscht werden, oft ist z. B. lediglich der Fahrradmantel defekt. Wenn dies nicht der Fall ist, kann ein Neukauf des Vorderrads oder Hinterrads sinnvoll sein. Auch ein Tuning des Fahrrads kann der Grund für einen Wechsel der Laufräder sein. Denn es gibt kaum ein anderes Bauteil an einem Fahrrad, dass so viel Einfluss auf deine Dynamik währen der Fahrt hat.
Laufräder haben einen großen Einfluss auf das Fahrgefühl
Die Qualität der Laufräder eines Fahrrads sollte nicht unterschätzt werden, denn sie tragen nicht nur dich und dein Gepäck, sondern müssen auch Bordsteinkanten und Schlaglöchern standhalten. Sie sind hohen Belastungen ausgesetzt und müssen daher sehr stabil sein.
Für welche Größe du dich entscheiden solltest, ist abhängig von deinen eigenen Vorlieben und dem jeweiligen Einsatzbereichs deines Fahrrads. Für ein Citybike werden andere Laufräder verwendet, als für das Mountainbike, Trekkingrad oder Rennrad.
Laufräder für Rennräder
Insbesondere für das Rennrad gibt es spezielle, meist besonders schmale, Laufradsätze. Die Laufräder des Rennrads sollten immer zum jeweiligen Untergrund (hauptsächlich Asphalt oder im Gelände) passen, daher kann der Einsatz verschiedener Laufräder sinnvoll sein.
Laufräder für das Rennrad sind im Vergleich zu anderen Fahrradtypen besonders schmal und leicht, damit du eine möglichst gute Dynamik hast.
Die verschiedenen Größen von Laufrädern
Die Größe eines Fahrrad-Laufrads wird immer in Zoll angegeben. Es gibt kaum ein anderes Fahrradteil, das in mehr Größen, Breiten und Ausführungen erhältlich ist als Laufräder.
Die Zoll Größe beginnt bei 12 Zoll bis hin zu 29 Zoll. Erwachsene nutzen meist einen Laufraddurchmesser mit 26 oder 28 Zoll. Im europäischen Raum verwenden die meisten eine Laufradgröße von 28 Zoll, unabhängig davon, ob es sich um ein Rennrad, Alltagsrad oder E-Bike handelt. Es gibt eine große Auswahl Laufräder von verschiedenen Herstellerfirmen und in unterschiedlichen Preisklassen.
Bei Kinderfahrrädern beginnt die Laufradgröße bei 12 Zoll. Je nach Alter und Größe des Kindes erhöht sich die Zoll Größe des Laufrads zunehmend. Laufräder für Kinder sind besonders stabil und sorgen dafür, dass das Kind sicher mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Anzahl der Speichen beachten
Die meisten Laufräder sind mit 36 Speichen ausgestattet. Im vorderen Bereich werden oftmals weniger Speichen verwendet, da dort die Gewichtsbelastung niedriger ist. Mountainbikes sind meist mit 28 Speichen vorne und 32 Speichen hinten ausgestattet. Es ist normal, dass die Anzahl der Speichen vom Vorder-und Hinterrad voneinander abweichen können.
Die Anzahl der Speichen hängt auch mit dem jeweiligen Fahrradtyp und Einsatzbereich des Fahrrads zusammen. Vor allem bei Laufrädern für das Rennrad gibt es ein umfangreiches Angebot, da es hier im besonderen Maße auf eine gute Dynamik ankommt. Im Radrennsport haben einige Räder am Vorderrad nur 12 Speichen. Spezielle Querschnittsprofile des Mittelteils in den Speichen sind oval oder rautenförmig, um den Luftwiderstand zu verringern.
Bei einer alltäglichen Nutzung kommen erst dann Fragen auf, wenn eine Speiche defekt ist. Du solltest keinesfalls mit einer gebrochenen oder fehlenden Speiche weiterfahren. Dies sorgt für eine Unwucht im Laufrad, wodurch noch weitere Speichen brechen können. Dadurch kann dann auch die Felge beschädigt werden.Wenn eine Reparatur beschädigter Speiche nicht möglich ist, sollte das entsprechende Vorder- oder Hinterrad ausgetauscht werden. Wichtig ist, dass du dabei nichts an der Anzahl der Speichen veränderst, da dies eine großen Einfluss auf das Fahrrad haben kann. Da Speichen nicht ohne Weiteres kaputt gehen, solltest du bei einem Speichenbruch auch andere Teil unbedingt überprüfen, wie den Fahrradschlauch, den Fahrradreifen und die Ventile.
Lose Speichen am Laufrad festziehen
Mit einem Speichenspanner kannst du ganz einfach und schnell lose Speichen wieder festziehen oder das Rad auswuchten. Nachdem du die Speichen mit dem Speichenspanner nachgezogen hast, ist dein Fahrrad insgesamt stabiler.
Bremsen nach Laufradwechsel richtig einstellen
Da sich auch die Bremssysteme am Fahrradreifen befinden, solltest du die Bremsen nach einem Wechsel gut einstellen und vor dem nächsten Einsatz deines Fahrrads auf einer sicheren Strecke testen.
Wenn die Laufräder des Fahrrads gut funktionieren, bist du sicher unterwegs. Achte beim Kauf eines neuen Vorder- oder Hinterrads unbedingt darauf, dass es deine Anforderungen erfüllt und zu deinem Fahrradtyp passt.